Sichere Schule – Technik

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TC

Kunststoffbearbeitung

01 | Informationen

Glasfaserverstärkte Kunststoffe – ungesättigte Polyesterharze (UP)

  • Sicherheits- bzw. Herstellerhinweise beachten.
  • Großflächig im Freien oder in gut gelüfteten Räumen verarbeiten.
  • In das Harz erst Beschleuniger (Schwermetallsalze, Amine) sorgfältig einrühren, dann Härter (Peroxide) zugeben. Härter und Beschleuniger niemals direkt miteinander vermischen (Explosionsgefahr). Vorbeschleunigte Harze bzw. Cobaltnaphthenat als Beschleuniger und MEKP-Härter (Methylethylketonperoxid) bevorzugen.
  • Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen.
  • Bei expoxidharzhaltigen Klebern Ersatzstoffprüfung zwingend durchführen.

Einsatz von Heißdrahtschneidern

Gemäß Anlage II – 4.2 „Einsatzbeschränkung für Schülerinnen und Schüler an Maschinen und Geräten bis Klasse 10“ ist ein Heißdraht- schneider grundsätzlich für den Einsatz im Fach Technik/Arbeitslehre zulässig.

Es muss jedoch gewährleistet sein, dass ein ausgebildeter Techniklehrer die Schülerinnen und Schüler hierbei anleitet und beauf- sichtigt.

Bezüglich möglicher Gefährdungen sind folgende grundlegenden Aussagen zu treffen:

Es muss differenziert werden zwischen den Gefährdungen,

  • die von dem Schneidesystem ausgehen, und denen,
  • die von den zu bearbeitenden Stoffen ausgehen.

Beim Schneiden wird der Draht heiß und somit sind die Schülerinnen und Schüler zu unterweisen, dass sie diesen nicht berühren.

Als Arbeitsstoffe werden üblicherweise Polystyrolschaumstoffprodukte (z. B. Styropor, Sagex, Styrofoam) als Blöcke bzw. Platten mit einer Dimensionierung von ca. 200 x 300 mm bearbeitet.

Hier ist zu beurteilen, ob beim Schneiden (Schmelzen) Konzentra- tionen von frei werdenden Produkten  (Dämpfen) entstehen, die gesundheitlich bedenklich sind, und ob somit weitere Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Der Arbeitsstoff Polystyrol nach DIN EN 13163 enthält als Flamm- schutzmittel den bromierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff „Hexabromcyclododecan“ mit einem Anteil von < 0,8 Gew.%.

Beim Schneiden (Schmelzen) werden Ruß, Kohlendioxid, Kohlenmo- noxid sowie Styrol und Bromwasserstoff freigesetzt.

Alle diese Freisetzungsprodukte treten aber nur in zu vernachläs- sigenden Mengen auf, sodass gesundheits- und brandgefährdende Wirkungen sicher auszuschließen sind.

Zusätzlich ist auch zu beachten, dass ja derartige "Heißdrahtschneider" nur vereinzelt im Unterricht zur Anwendung kommen.